Wer war Albert von Reinach?

Geboren wurde Albert von Reinach am 7.November 1842 in Frankfurt am Main als Sohn einer Bankiersfamilie. Sein Vater sah in ihm schon den künftigen Bankier. Dennoch studierte von Reinach zunächst Geologie und Bergwesen in Karlsruhe und Freiburg.
Dann musste er jedoch die Studien abbrechen, um seinen Vater zu unterstützen. Er trat in das väterliche Bankhaus ein, wurde 1872 Teilhaber und nach dem Tode des Vaters leitete er die Bank bis zum Jahre 1886. Dann zwang ihn ein nervöses Leiden die Bank zu verkaufen. Auf der Höhe des Staufens im Taunus ließ er sich eine Villa bauen, die er während der Sommermonate bewohnte.

Zum gleichen Zeitpunkt begannen seine geologischen Forschungen am Taunus, im Vogelsberg und in der Wetterau. 1892 wurde von Reinach Mitarbeiter der Geologischen Landesanstalt und veröffentlichte seine Arbeiten auch in der Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft. Forschungsreisen führten ihn nach England und Frankreich, nach Russland und Syrien. Er knüpfte Kontakte zu Wissenschaftlern im In- und Ausland. 

Den Orten Wiesbaden, Königstein, Kronberg, Homburg v.d.H. und auch Frankfurt war er in der Beschaffung von Trinkwasser behilflich. Seine Arbeiten über die Schildkröten unseres Tertiärbeckens wie auch über die Ägyptens „schmücken die Abhandlungen der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft.“

Durch großzügige Stiftungen und Schenkungen unterstützte von Reinach die Arbeit in den Sammlungen des Senckenbergischen Museums, den Neubau des Museums, die Anstellung ständiger wissenschaftlicher Mitarbeiter und die Auszeichnung besonderer Arbeiten auf dem Gebiet der Geologie, Paläontologie und Mineralogie. 

Die Plakette am Eingang unseres Schulgebäudes erinnert an die Unterstützung Albert von Reinachs für die Fischbacher Schule. 

Im Jahre 1904 wurde Albert von Reinach von der Universität Marburg die Würde eines Ehrendoktors verliehen. Für seine Verdienste auf wissenschaftlichem Gebiet wie auch als belgischer Konsul und auch als Pfleger in den Kriegen 1866 und 1870/1871 wurde er vielfach ausgezeichnet.

Im Nachruf zum Tode Albert von Reinachs am 12. Januar 1905 heißt es unter anderem. „Dass ein Mann, der so reich an Lebensgütern, so eifrig, so fleißig arbeitete, dass er seine Freunde wegen wissenschaftlicher Fragen am frühen Morgen aufsuchte, ja aus dem Bett holte, kennzeichnet den Verstorbenen wohl am besten.“

(Quelle: Professor F.Kinkelin „Zum Andenken an Dr. phil. Albert von Reinach“, Bericht der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft in Frankfurt am Main, 1905)