Dank an den Förderverein!

Zur feierlichen Übergabe der 12 vom Förderverein gestifteten iPads zeigte Herr Böcher mit seiner Klasse 3a der Vorsitzenden des Fördervereins Frau Pähler im Beisein des Schulleiters Herrn Köhler und zwei Vertretern der Presse eine sehr gelungene iPad-Stunde. Vielen Dank dem Förderverein für seine großzügige Unterstützung!

Hier nun der Artikel aus dem Höchster Kreisblatt:

Ein Partner für Tafel und Buch

DIGITALISIERUNG - Grundschule setzt verstärkt auf Einsatz von Tablets

Zum Thema "Fotografie früher" haben Florian und Emely auf den neuen I-Pads der Albert-von Reinach-Schule recherchiert. Lehrer und IT-Beauftragter Dominik Böcher freut sich über neue Chancen. Foto: wein

Fischbach - Louis Daguerre gehört zu den Pionieren der Fotografie. Das hat Florian gerade herausgefunden. Der Achtjährige geht in die dritte Klasse der Albert-von-Reinach-Schule und brütet über einem I-Pad. Geschickt ist Florian im Internet unterwegs, um Informationen über die Fotografie damals zu erfahren. Ein altes Bild haben er und seine Mitschülerin Emely (9) schon auf die digitale Pinnwand, das "Padlett", gestellt. So nach und nach füllt sich die Präsentation. Am Tisch nebenan sind Luca und Nelly in Aktion, sie befassen sich mit dem Fernsehen von anno dazumal und haben zum Beispiel herausgefunden, dass die ersten Geräte noch rund 1000 Mark kosteten.

Förderverein steuert gut 7000 Euro bei

Eine halbe Stunde lang bewegen sich die Kinder im Sachunterricht bei Lehrer Dominik Böcher in der digitalen Welt. Sie dürfen die I-Pads als Unterrichtsbegleiter nutzen. Cool findet Nelly, "dass man nicht immer schreiben muss". Florian kann ebenfalls schon gut damit umgehen und sagt: "Wenn man nicht mehr weiter weiß, kann man es im Internet eingeben." Es mache einfach "mehr Spaß", und er könne "mehr selbstständig machen", freut sich Luca. Wohin das führen kann, zeigt Lehrer Böcher anhand der "Padlett"-Seite von Tim und Adnan zum Thema Radio - sie haben eine Pinnwand mit Informationen zur Geschichte, Bildern, Links und Videos zusammengestellt. Am nächsten Tag sind die Klassenkameraden im Wechselunterricht an der Reihe, um die Seiten ihrer Mitschüler zu bewerten und optimieren.

Der Einsatz von Tablets im Unterricht - das ist eine nicht ganz unumstrittene Sache. Die Fischbacher Grundschule aber ist diesen Weg jetzt gegangen. Geplant sei das schon länger gewesen, berichtet Schulleiter Michael Köhler. Doch das Geld fehlte. Da sei dann die Pandemie als "Treiber", als "Brennglas auf die Probleme" hilfreich gewesen. Denn für den Unterricht zu Hause brauchen die Kinder I-Pads. Doch nicht jede Familie hat ein Endgerät. Aus dem Sofortprogramm des Main-Taunus-Kreise gab es 30 Stück. Eine schöne Sache, finden Köhler und IT-Schulbeauftragter Böcher. Doch zu wenig für den Unterricht in zwei Klassen. Deshalb klopfte das Duo beim Förderverein an, der gerne mitmachte und rund 7000 Euro für die fehlenden Geräte sowie Zubehör spendierte.

Deutliche Kritik am Datenschutz-Vorgehen

Anschaffungen, von denen jedes Kind profitiert, "da rennt die Schule offene Türen ein", sagt Vorsitzende Sandra Pähler. 120 Mitglieder hat der Verein, bei gut 210 Schülern in Fischbach ist noch etwas Luft nach oben. Das Großprojekt mit dem "grünen Klassenzimmer" ist abgeschlossen. Zuletzt spendierte der Verein noch neue Schränke sowie Yoga-Matten für die Sportstunden.

Dass die Schule ins digitale Zeitalter geht und I-Pads im Unterricht einsetzt, findet Pähler als Mutter und Vereinschefin gut. Wichtig sei die Dosierung, betont Böcher. "Die I-Pads werden geliebt", betont er. Aber er nutzt sie ergänzend, etwa für eine zusätzliche Recherche. Die Eltern seien gleich mit ins Boot geholt worden und ziehen mit. Denn das eigentliche Lernen kommt dabei nicht zu kurz, wie Böcher den Drittklässlern vor ihrer Aufgabe sagt: "Ihr habt komplette Freiheiten. Aber das heißt nicht, dass ihr euch beim Schreiben keine Mühe geben müsst." Rechtschreibung sei auf dem I-Pad genauso wichtig. Böcher weiß, dass viele Kinder sowieso schon gut mit den Geräten umgehen können - "zum Teil besser als die Lehrer".

Was der Lehrer und Schulleiter Köhler aber nicht verstehen, ist das Theater um den Datenschutz. Der sei in vielen Bereichen "eine Grätsche", weiß Böcher. Denn entweder seien die aktuellen Programme deswegen nur geduldet oder ganz verboten. "Wir werden immer wieder davon ausgebremst", kritisiert Köhler. Die Lehrer arbeiten sich in Programme ein, die Schule erwirbt Lizenzen - dann komme wieder etwas Neues. "Irgendwann zermürbt das die Lehrer, weil vieles für die Katz war." Zum neuen Schuljahr soll es diesen Wechsel aus Datenschutzgründen wieder geben.

Doch aktuell freut sich das Team über den guten Start mit dem I-Pads. Hier gibt es auch ein Ausleihsystem, damit Kinder, denen ein solches Gerät zu Hause fehlt, auch Zugang zur Technik haben. Die Kinder finden es super. Mit neue Medien im Sachunterricht nach historischen Themen forschen - das passt für sie gut zusammen. Und die Freude ist immer wieder groß, wenn Lehrer Böcher sie an den gut gesicherten Tablet-Schrank bittet. wein

Quellenangabe: Höchster Kreisblatt vom 20.05.2021, Seite 10